Führende Tierschutzorganisationen in der EU fordern ein Ende der Trophäenjagd

Brüssel, 20. Juni 2021 ­– Am 6. Jahrestag der Erlegung des Löwen Cecil durch einen amerikanischen Trophäenjäger, fordern Vertreter*innen von Tier- und Umweltschutzorganisationen, Mitglieder des EU Parlaments und Naturschutz-Experten aus Südafrika, Simbabwe und Kenia ein Verbot für die Einfuhr von Jagdtrophäen in die EU.

In einem Webinar, ausgerichtet von Manuela Ripa, EU-Abgeordnete der ÖDP, präsentierte die Humane Society International/Europe eine Studie die aufzeigt, dass die EU die weltweit zweitgrößte Importeurin von Jagdtrophäen ist: Zwischen 2014 und 2018 wurden knapp 15.000 Jagdtrophäen von 73 international geschützten Tierarten eingeführt.

„Es ist von zentraler Wichtigkeit, dass sich die Mitglieder des EU Parlaments mit der Tötung von Wildtieren, die nur darauf abzielt, Trophäen für die heimischen vier Wände zu ergattern, auseinander zu setzen. Insbesondere vor dem Hintergrund der EU Biodiversitäts-Strategie ist es wichtig, sich den Einfluss von EU-Bürgern anzusehen, die in weit entlegene Länder reisen, nur um dort Tiere abzuschießen und Tierteile als Trophäen mit nach Hause zu bringen. Welchen Einfluss hat das auf die weltweiten Wildtier-Populationen? Ich fordere, anstelle einer Trophäenjagd, nur eine Foto-Jagd zu erlauben. Das würde Arten schützen und trotzdem einen Beitrag zum Schutz der örtlichen Ökosysteme leisten und betroffene Gesellschaften unterstützen. Ich fordere deshalb die EU Kommission auf, das Problem der Trophäenjagd in der kommenden Evaluierung des EU Action Plans gegen Wildlife Trafficking zu berücksichtigen“.

Das Webinar, veranstaltet in Kooperation mit MEPs for Wildlife Interest Group, Humane Society International/Europe, Born Free Foundatio, Eurogroup for Animals und Pro Wildlife, untersuchte, wie die Trophäenjagd einen nicht nachhaltigen Druck auf gefährdete Arten ausübt. Darüber hinaus wurde diskutiert, ob die Trophäenjagd tatsächlich einen Beitrag zum Erhalt der Ökosysteme beiträgt, wie von Befürwortern behauptet.