Weitere Anklage nach Tierskandal in Bad Grönenbach (Allgäu): Wir brauchen höhere Standards im Tierschutz

Kranke und verletzte Kühe  – die heimlich von Tierschützern aufgenommenen Bilder auf einem Hof im Unterallgäu erschütterten vor mehr als einem Jahr die Öffentlichkeit. Aktuell klagte die Staatsanwaltschaft Memmingen zwei Landwirte und vier Angestellte des Milchviehbetriebs in Bad Grönenbach an. 58 Rinder wurden, wie die Aufdeckungen der Tierschützer im vergangenen Jahr bekannt machten, offenbar nicht vom Tierarzt behandelt, obwohl dies dringend nötig gewesen wäre.
 
Weiter sollen den Tieren beim Transport und Umlagern erhebliche Schmerzen zugefügt worden sein. Das Landgericht Memmingen hat zu entscheiden, ob das Hauptverfahren eröffnet und die Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen wird.

Der Stellenwert des Tierschutzes in Deutschland und Europa ist, wie man am Tierskandal in Bad Grönenbach wieder einmal gut erkennen kann, weiterhin viel zu gering. Hier ist konsequentes Handeln unabdingbar. 

Wie der Bayerische Rundfunk vor kurzer Zeit berichtete, stimmten CSU und Freie Wähler nach diesem Skandal mit ihrer Regierungsmehrheit in Bayern im Ausschuss gegen ein härteres Durchgreifen und schärfere Tierschutzgesetze. Wenig verwunderlich, denn beiden Parteien liegt mehr der Profit, denn ein echter Tierschutz – für den die ÖDP steht – nahe.
Bessere Maßnahmen und Tierschutzstandards würden das Tierwohl in landwirtschaftlichen Betrieben wieder herstellen. Dieses käme nicht nur den kleinen, landwirtschaftlichen Familienbetrieben zugute, sondern würde auch für mehr Vertrauen bei den Verbrauchern sorgen.
 
Die saarländische EU-Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei, Manuela Ripa hierzu: „Der Stellenwert des Tierschutzes in Deutschland und Europa ist, wie man am Tierskandal in Bad Grönenbach wieder einmal gut erkennen kann, weiterhin viel zu gering. Hier ist konsequentes Handeln unabdingbar. In meiner Funktion im Europäischen Parlament u.a. als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für internationalen Handel und als Mitglied der Intergroup on the Welfare and Conservation of Animals werde ich  mich auch künftig dafür einsetzen, dass Faktoren wie mehr Tierwohl stärker in Deutschland und in der EU aber auch global berücksichtigt werden.“