31 Jan Weit über die Hälfte der europäischen Böden befinden sich im schlechten Zustand
Europaabgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) zieht EU-Kommission zur Verantwortung
Brüssel, 27.01.22. Mehr als 400 km² Land in der EU werden jährlich netto in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt, dabei handelt es sich vorwiegend um Agrarflächen. ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa wendet sich während einer Sitzung des Umweltausschusses an die EU-Kommission – auf der Agenda stehen die fünf Horizon Europe Missionen: „Ich bin sehr froh darüber, dass es eine EU-Mission zur Bodengesundheit gibt. Genau dafür haben einige meiner Kolleg:innen und ich uns eingesetzt. Was ich nun von der Kommission wissen wollte, war, wie genau die von der EU vorgesehenen 100 Versuchslabore und Leuchtturmprojekte aussehen, damit die Gesundheit unserer Böden wiederhergestellt wird. Gerade der Kampf gegen die dramatische Flächenversiegelung muss ganz vorne auf der Agenda stehen“, weist Ripa bei der Boden-Mission hin.
Die Missionen sind ein zentraler Bestandteil des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe und umfassen konkrete Maßnahmen – über Forschungsprojekte bis hin zu gesetzgebenden Vorhaben – um die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Mission Nummer 5 zu Bodengesundheit und Nahrung verfolgt das Ziel, dass bis 2030 mindestens Dreiviertel aller Böden in der EU wieder gesund sind. Dadurch soll Europa auch künftig in der Lage sein, wesentliche Ökosystemdienstleistungen zu erbringen, um gesunde Lebensmittel und eine gesunde Natur für seine Bevölkerung zu gewährleisten.
„Versiegelung, Wüstenbildung, Erosion, Überdüngung und Pestizidbelastung sind mit Hauptursachen, weswegen es unseren Böden so schlecht geht“, weist Manuela Ripa auf den bedrohlichen Zustand der europäischen Böden hin. Im April vergangenen Jahres hat deshalb das Europäische Parlament die EU-Kommission in einem Entschließungsantrag aufgefordert, einen Legislativvorschlag zum Erhalt von gesunden Böden vorzulegen. Diesem kam die EU-Kommission nach.
„In Anbetracht des rapiden Voranschreitens des Klimawandels und dem Verlust unserer Biodiversität, sollte die Horizon Europe Mission für Bodengesundheit und Nahrung eine der höchsten Prioritäten der Kommission sein. Um das Ziel zu erreichen, unsere Böden bis 2030 in einen gesunden Zustand zu versetzen, braucht es insbesondere auch konkrete Aktionen, die die europaweite Flächenversiegelung – die Vernichtung von Boden – nachhaltig stoppen“, fasst Ripa ihre Forderung an die EU-Kommission zusammen. „Denn ohne gesunde Böden werden wir die Klimaziele des European Green Deal erst Recht nicht erreichen.“