18 Nov Staaten müssen beim Thema Antibiotikaresistenzen konsequent handeln
Brüssel, 18.11.21. Anlässlich des heutigen Welt-Antibiotikatages hat die EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) auf die Dringlichkeit der richtigen Umsetzung des anstehenden Verbotes in der industriellen Nutztierhaltung verwiesen. Ripa und 16 weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier wandten sich in einem Brief an die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides. In dem von Ripa initiierten Schreiben fordern sie eine rechtzeitige und umfassende Aufklärung der Mitgliedsstaaten. „Sie müssen bereits vor Inkrafttreten geeignete Maßnahmen zur Umsetzung dieses lebenswichtigen Gesetzes ergreifen. Sonst kommt es zu einer weit verbreiteten Nichteinhaltung des Gesetzes“, fasst Ripa die Befürchtungen der Abgeordneten zusammen. Hierzu gehört auch die stärkere Umsetzung von artgerechterer Haltung. Diese, z.B. durch extensivere Haltung, führt zu gesünderen Tieren und macht die standardisierte Antibiotikagabe in vielen Fällen obsolet.
Im Januar 2022 tritt ein neues EU-Gesetz zur routinemäßigen Verwendung antimikrobieller Mittel in der Massentierhaltung in Kraft. Ripa (ÖDP) und die mitunterzeichnenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier setzen sich für die direkte Umsetzung des anstehenden EU-Verbots ein. Im Schreiben an die EU-Kommissarin fordern die Abgeordneten die Kommission u.a. auf, von den Mitgliedsstaaten regelmäßig konkrete Maßnahmen und Pläne zur Einführung des Gesetzes abzufragen. Eine umgehende Umsetzung der Gesetzesnovelle ist für die ÖDP-Abgeordnete „angesichts des starken Einsatzes von Antibiotika in der industriellen Nutztierhaltung wichtiger denn je, um tödlich endende Antibiotikaresistenzen beim Menschen zu verhindern“.
Jährlich erkranken allein in der EU 670.000 Menschen an Infektionen durch antibiotikaresistente Erreger – 25.000 davon sterben, weil selbst Notfall-Antibiotika nicht mehr helfen. „Über 60% der Antibiotika in der EU werden für Nutztiere und nicht für Menschen verwendet. Deshalb ist es wichtiger denn je, dass die EU-Kommission das neue Gesetz umfassend umsetzt und der Einsatz von Reserveantibiotika allein dem Menschen und vorbehalten wird“, erklärt die EU-Abgeordnete.
Abschließend fügt Manuela Ripa hinzu: „Die Europäische Union kann und sollte eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen spielen. Mein Ziel: Den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ganz oben auf die politische Agenda zu setzen!“
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