Ripa: „Fortschritt und Umweltschutz funktionieren nur gemeinsam“

(Brüssel/11.12.2025) Mit dem sogenannten „Umwelt-Omnibus“, den die EU-Kommission am Mittwoch vorgestellt hat, soll die europäische Gesetzgebung vereinfacht, Normen abgeschwächt und damit die Kosten für die Unternehmen gesenkt werden. Manuela Ripa, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) warnt davor, mit der Deregulierungsinitiative wichtige Schutzstandards auszuhöhlen. „Dass Berichtspflichten vereinfacht und zugleich praxistauglicher gestaltet werden sollen, ist in einer Situation, in der sich die europäische Wirtschaft wegen der internationalen Krisen schwertut, richtig. Die Beschleunigung von Verfahren dürfen aber nicht zulasten des Schutzes von Menschen und Umwelt gehen. Europäische Schutzstandards sind kein Ballast, sondern ein Fundament, das die Basis unseres Wohlstands, unserer Gesundheit sowie unserer wirtschaftlichen Stärke bildet. Fortschritt und Umweltschutz funktionieren nämlich nur gemeinsam!“

Die Europaabgeordnete mahnt, dass ein gesunder Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen nicht nur eine Frage ökologischer Verantwortung sei, sondern auch ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. „Unsere Wirtschaft hängt massiv von funktionierenden Ökosystemen ab. Werden diese Grundlagen, wie etwa intakte Meere und Wälder oder gesunde Böden geschwächt, verlieren wir alle: Betriebe, Beschäftigte und Verbraucherinnen und Verbraucher gleichermaßen.“

Die ÖDP-Politikerin sieht die Aussage von Umweltkommissarin Jessika Roswall sehr skeptisch, dass das Omnibus-Paket nicht im Widerspruch zu den Umweltschutzzielen der EU stehe. Dies dürfe nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern die Kommissarin müsse sich an dieser Zusage messen lassen. Statt Deregulierung und Verwässerung soll die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung unterstützen, so wie sie es bei dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur angekündigt hat. Denn Ripa betont, dass Anpassungen notwendig seien, aber sie dürften nicht dazu führen, dass wir langfristig höhere Kosten tragen, weil wir heute zu kurz denken. „Europa muss den Weg der nachhaltigen Modernisierung weitergehen. Ein starker Umwelt- und Naturschutz ist kein Gegensatz zur wirtschaftlichen Stabilität, sondern die zentrale Voraussetzung. Nur so kann die EU eine resiliente Wirtschaft aufbauen – entschlossen, pragmatisch und zukunftsorientiert. “, so die Europaabgeordnete abschließend.