Registrierung und Zertifizierung im Kampf gegen illegalen Welpenhandel

Die EU-Abgeordnete Manuela Ripa fordert mehr Kontrolle für den Online-Handel von Hundewelpen – Corona unterstreicht derzeit die Dringlichkeit

Brüssel, 9. März 2021 – Gerade zu Lockdown-Zeiten floriert der Handel mit Hundewelpen. Alleinstehende als auch Familien tendieren aufgrund der bestehenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens und des dadurch limitierten sozialen Miteinanders vermehrt zur Aufnahme eines Haustiers. Dabei wächst nicht nur die Nachfrage bei saarländischen Tierheimen, auch der Erwerb von Hunden via Internet boomt. Besonders Jungtiere sind äußerst beliebt, leiden jedoch häufig unter illegaler Haltung. „Der Online-Handel mit Welpen muss kontrolliert und zertifiziert werden. Viele Tiere werden unter grausamen Umständen gehalten, werden oft zu früh von dem Muttertier getrennt und zeigen somit psychische und physische Krankheiten auf, was auch eine große Belastung für die Halter darstellt“, moniert die EU-Abgeordnete Manuela Ripa der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).

Ab dem 21. April wird auf EU-Ebene ein überarbeitete Tiergesundheitsgesetz (Animal Health Law) vorgelegt, jedoch reichen die Neuerungen nicht aus: „Der illegale Welpenhandel wird damit nicht bekämpft. Als Vizepräsidentin der Animal Welfare Intergroup des Europäischen Parlaments, zuständig auch für Haustiere, fordere ich daher eine verpflichtende EU-einheitliche Zertifizierung und Registrierung von Hunden und Katzen sowie zertifizierte und damit vertrauenswürdige Webseiten. Der illegale Handel muss härter sanktioniert werden. Auch muss für Verbraucher*innen eindeutig erkenntlich sein, dass der Einkauf von Welpen bei dem ausgewählten Händler keine Gefahren für Tier oder Mensch mit sich bringt. Der Kauf im Internet hingegen birgt hohe Risiken.“ Wie die Europäische Kommission meldet, werden jeden Monat ca. 46.000 Hunde innerhalb der EU gehandelt, die meisten ohne Registrierung.

Als Vizepräsidentin der Animal Welfare Intergroup des Europäischen Parlaments, zuständig auch für Haustiere, fordere ich daher eine verpflichtende EU-einheitliche Zertifizierung und Registrierung von Hunden und Katzen sowie zertifizierte und damit vertrauenswürdige Webseiten.

Im Saarland wurden im Jahr 2020 44 – in 2021 bereits 14 – illegal eingeführte Welpen vom saarländischen Veterinäramt entdeckt. Die EU-Abgeordnete ruft nun zum Handeln auf: „Ich fordere auch die EU-Kommission dazu auf, bei der anstehenden Diskussion um Online-Kriminalität, den illegalen Welpenhandel nicht zu vergessen. Ebenso muss das Europäische Polizeiamt (Europol) gestärkt werden, damit die mafiösen Machenschaften der illegalen Händler zulasten unzähliger Tiere endlich ein Ende haben.“