ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa fordert eine gezielte EU-Forschung zu den Risiken neuer gentechnischer Methoden

„Fortschritt ohne eine begleitende Risikoforschung ist wie Rasen auf der Autobahn ohne Sicherheitsgurt“

Brüssel, 10.02.2022. In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa und einige ihrer Kollegen der Grünen/EFA-Fraktion  an die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Frau Stella Kyriakides, und die EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, Frau Mariya Gabriel, gewandt mit dem Appell nach einer gezielten EU-Forschung zu den potenziellen Risiken von genetisch veränderten Organismen (GVO), die mit neuen gentechnischen Methoden wie CRISPR/Cas hergestellt werden.

GVO, die mit sogenannter Genome-Editing-Technologie entwickelt werden, bergen neue und verschiedenartige Risiken gegenüber der konventionellen Züchtung, weshalb bestehende Überwachungsstrategien nicht ausreichen, um das Vorhandensein dieser neuen GVO nachzuweisen.

„Um ein hohes Schutzniveau für die Umwelt und unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten, muss sich die EU dieser Herausforderung stellen“, befindet die Europaabgeordnete Ripa. „Wenn es möglich ist, neue und innovative gentechnisch veränderte Produkte auf der Grundlage revolutionärer Genome-Editing-Technologien zu entwickeln, ist es auch möglich, modernste Risikobewertungs- und Nachweismethoden für sie zu entwickeln, aber dafür muss die EU-Forschung an Engagement massiv nachlegen“, lautet das Urteil der Europaabgeordneten.  

Aus diesem Grund fordern MdEP Ripa und ihre Fraktionskollegen die Kommission auf, so schnell wie möglich zum einen eine neue GVO-Risikoforschung in dem Bereich der GM-Technologie, insbesondere CRISPR/Cas zu errichten und voranzutreiben, und zum anderen eine verstärkte Forschung zum Nachweis von GVO zu betreiben.

„Höchste Priorität hat die gesetzliche Verankerung einer vollständigen und für den Verbraucher verständlichen Auflistung aller Inhaltsstoffe“, so die Europaabgeordnete. „GVO haben nichts in unseren Lebensmitteln zu suchen. Die Menschen müssen daher zumindest die Wahl durch klare Kennzeichnung haben, ob mit oder ohne Gentechnik produziertes Essen auf ihrem Teller landet.“

Vergangene Anfragen der Grünen/EFA-Fraktion bestätigen, dass die Kommission ihren Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der GM-Technologie gesetzt hat, nicht aber auf die spezifische Risikoforschung, die es den nationalen Behörden ermöglichen würde, nicht zugelassene GM-Produkte zu identifizieren. Das Fehlen einer angemessenen, gezielten EU-Risiko-Forschung in diesem Bereich sei „inakzeptabel“. „Technologischer Fortschritt ohne eine begleitende Risikoforschung ist wie Rasen auf der Autobahn ohne Sicherheitsgurt – deswegen setze ich mich für die ÖDP im Europäischen Parlament weiter für eine starke Regulierung der neuen Gentechnik ein.“ lautet Ripas Fazit.