22 Apr Neues Tiergesundheitsgesetz soll illegalen Heimtierhandel stoppen
Brüssel, 22. April 2021 – Kurz nachdem die EU Kommission den illegalen Handel mit Haustieren in ihre Strategie zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität mit aufgenommen hat, trat gestern das neue Tiergesundheitsgesetz (Animal Health Law) in Kraft. „Das neue Gesetz ist wichtig, um den illegalen Handel mit Heimtieren in der EU zu unterbinden. Allerdings wird es nun insbesondere an den Mitgliedstaaten liegen, das Gesetzt so umzusetzen, dass es auch wirklich diesen Effekt hat“, kommentiert Manuela Ripa, EU-Abgeordnete der ÖDP und Vize-Vorsitzende der interparlamentarischen Gruppe für mehr Tierschutz.
„Der größte Fallstrick ist mal wieder die Freiwilligkeit: Das neue Gesetz versucht zwar, alle Personen, die Heimtiere züchten oder damit handeln zu erfassen, um eine Nachverfolgung der Tiere sicherzustellen, ist de facto aber noch recht zahnlos. Zum Beispiel gibt es keine EU-weit verpflichtende und einheitliche Registrierung von Züchtern und Händlern. Da aber die meisten Tiere grenzübergreifend gehandelt werden, müssten zumindest nationale Datenbanken enger miteinander verknüpft werden. Wenn wir dann noch Registrierungsnummern von Züchterinnen und Züchtern in eine Heimtierregister mit aufnehmen würden, wäre es tatsächlich möglich, jedes einzelne Tier nachzuverfolgen – und dem illegalen Handel das Wasser abzugraben. An dieser Stelle könnte Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen und eine obligatorische Registrierung einführen. Derzeit hinken wir hinterher und verschlafen wichtige Schritte zum Schutz unserer Tiere und damit auch dem Schutz unserer Gesundheit“.
Das neue Tiergesundheitsgesetz soll EU-weite Schutzmaßnahmen gegen übertragbare Tierkrankheiten, wie bspw. Tollwut, Ringelwürmer oder Parasiten gestärkt werden. Gleichzeitig soll der illegale Handel erschwert werden.
„Der illegale Handel bedeutet in den meisten Fällen Leid und Gefahr für Mensch und Tier: Die Tiere sind oft zu jung, krank und für den Tag des Verkaufs aufgeputscht. Ein paar Tage später fallen sie dann völlig in sich zusammen. Dazu kommt, dass die Tiere oft nicht tierärztlich untersucht, geschweige denn geimpft sind. Das birgt große Gefahren für uns Menschen, da Infektionskrankheiten schnell von Tiere auf Menschen überspringen können. Leider gibt es momentan nur wenig Handhabe, den illegalen Handel zu unterbinden: Gewinnmargen sind groß und das Risiko, erwischt zu werden, relativ gering. Das Tiergesundheitsgesetz kann helfen, Herr der Lage zu werden – doch ohne EU-weit verbindliche Maßnahmen wird sich an der Lage nicht viel ändern“.
Der größte Fallstrick ist mal wieder die Freiwilligkeit: Das neue Gesetz versucht zwar, alle Personen, die Heimtiere züchten oder damit handeln zu erfassen, um eine Nachverfolgung der Tiere sicherzustellen, ist de facto aber noch recht zahnlos.