01 Mrz Mehr Nachhaltigkeit für neue Wirtschaftsflächen
Europaabgeordnete Manuela Ripa äußert sich zu den Plänen des saarländischen Wirtschaftsministeriums.
Brüssel/Saarbrücken, 1. März 2021 – Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr hat am letzten Donnerstag den „Masterplan 2“ zur Erschließung von Industrieflächen im Saarland veröffentlicht. Manuela Ripa, die EU-Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) und einzige Europaabgeordnete aus dem Saarland äußert sich zu den Plänen: „Ich begrüße, dass das Wirtschaftsministerium – anders als beim ersten Masterplan in 2007 – sich neben unverbrauchter Grünflächen nun auch auf sog. „Brownfields“ bezieht. Also Flächen, auf denen bereits Industrie betrieben wurde und nun brachliegen. Dennoch möchte ich eindringlich an das Wirtschaftsministerium appellieren, diese Brownfields nicht zum kleinen Zusatz bei der Flächenvergabe zu degradieren.
Im Saarland haben wir bereits den anteilmäßig zweitmeisten Flächenverbrauch in Deutschland. Anstatt immer weiter frische Flächen zu bebauen, müssen wir bei der Schaffung all dieser wichtigen Arbeitsplätze deshalb besonders nachhaltig vorgehen: Boden ist für unser Überleben genauso wichtig, wie Wasser und Luft. Es ist eine unglaublich wertvolle und vor allem begrenzte Ressource, mit der wir achtsam umgehen müssen“, betont Manuela Ripa.
„Es ist keine Frage, dass Wirtschaft ausreichend Raum benötigt. Und diesen Raum auf brachliegenden und bereits industriell genutzten Flächen zu schaffen, ist natürlich auch mit anderen Herausforderungen verknüpft, als auf der frischen, unverbrauchten grünen Wiese. Doch die Kosten, die mit immer weiter fortschreitendem Flächenverbrauch am Ende einhergehen werden, wären unverhältnismäßig größer: Denn gesunde Böden sorgen für unsere Lebensmittelsicherheit, sind entscheidend für den Erhalt der Biodiversität, filtern und speichern Wasser und sind ein wichtiger CO2-Speicher.
Dennoch möchte ich eindringlich an das Wirtschaftsministerium appellieren, diese Brownfields nicht zum kleinen Zusatz bei der Flächenvergabe zu degradieren.
Im Saarland können wir klug und nachhaltig mit der Ressource Boden umgehen und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern. Indem wir den Bodenschutz im Landesentwicklungsplan Umwelt besser verankern, finanzielle Anreize schaffen und die Nutzung industrieller Brachflächen gezielt anwerben, können wir unversiegelte Flächen schonen, während wir Arbeitsplätze schaffen und die zukunftsorientierte und umweltfreundliche Position des Saarlandes und der saarländischen Unternehmen weiter ausbauen. Dafür setze ich mich auch im EU-Parlament ein: Als Berichterstatterin meiner Fraktion für den Bodenschutz in der Europäischen Union fordere ich u.a. einen Netto-Null-Flächenverbrauch deutlich vor 2050, eine bessere Schulung von Städten und Kommunen im Umgang mit Bodenverbrauch und eine stärkere Bürger*innenbeteiligung bei solch bedeutenden Bauvorhaben. Das Saarland könnte ein europäischer Vorreiter werden!“