Kein Bergbau am Meeresboden!

Wir brauchen ein globales Moratorium für den Meeresbodenbergbau. Deshalb habe ich als Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP- die Naturschutzpartei) den Aufruf von Parlamentarier*innen zu einem Moratorium für den Meeresbodenbergbau unterzeichnet. Dieses Zeichen zu setzen ist wichtig im Hinblick auf die Versammlung der Internationalen Meeresbodenbehörde am 24. Juli in Kingston.

Falls dort kein Moratorium verabschiedet wird, könnte die erste Abbaugenehmigung erteilt werden und der Bergbauindustrie die Tore zu den Ozeanen öffnen. Der Tiefseebergbau ist eine neue und gefährliche Bedrohung für die Gesundheit unserer Ozeane, zusätzlich zu schon bestehenden Gefahren wie Klimawandel, Überfischung, Plastikverschmutzung und Offshore-Bohrungen. Bergbauunternehmen und die sie unterstützenden Staaten geht es dabei um den Abbau von seltenen Erden sowie Nickel, Kobalt, Kupfer und Mangan.

Das wäre fatal, denn die Gesundheit unseres Planeten hängt von der Gesundheit unserer Ozeane ab. Der Ozean, der mehr als 70 % der Erde bedeckt und 95 % der Biosphäre ausmacht, beherbergt eine einzigartige biologische Vielfalt, ist ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel und bietet Gemeinschaften auf der ganzen Welt einen kulturellen Wert. Tiefseebergbau hätte gravierende Folgen für die artenreiche Wildnis unter Wasser, die weit über die Anbaugebiete hinausginge, da Erntemaschinen die Metalle und die obere Bodenschicht abtragen und dabei jede Menge Partikel aufwirbeln. Die Meeresbodenfauna würde dauerhaft geschädigt.

Die Ausbeutung der Tiefsee wäre auch unvereinbar mit den internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz und zum Schutz der Natur.

Deshalb schließe ich mich gemeinsam mit vielen Parlamentarierinnen und Parlamentariern aus aller Welt, dem wachsenden Ruf nach einem globalen Moratorium für den Tiefseebergbau an.