Gentechnik Gesetz stoppen: Vielfalt statt Einfalt!

Die Artenvielfalt schwindet dramatisch und die Gemüseregale bieten fast nur noch eintönige Auswahl. Schuld daran ist auch die dominante Macht weniger Konzerne im Saatgutmarkt.
 
Die EU-Kommission präsentierte im Juli einen neuen Gesetzesentwurf zur Gentechnik. Dieser sieht vor, genetisch veränderte Pflanzen mit konventionellen gleichzustellen, solange sie „nur“ bis zu 20 genetische Veränderungen aufweisen. Dadurch würden verpflichtende Risikobewertungen für Natur, Biodiversität und Gesundheit entfallen – eine riskante Entscheidung ohne absehbare Konsequenzen.
 
Mit der neuen Gentechnikmethoden soll die Kennzeichnungspflicht für gezüchtete Pflanzen (NGT) ebenfalls gelockert werden, wodurch Verbraucher im Unklaren darüber bleiben, ob sie gentechnisch veränderte Produkte konsumieren. Das ist absolut inakzeptabel, auch angesichts fehlender Langzeitstudien zu NGT. Wie wirkt sich der langfristige Konsum auf unsere Gesundheit aus, und wie können wir zu nicht genmanipuliertem Saatgut zurückkehren, wenn dieses verdrängt wird? Die Antwort ist klar: Es ist nicht möglich.
 
Die Agrarindustrie übt massiven Druck auf EU-Institutionen aus, um das Gesetz schnellstmöglich durch das EU-Parlament zu bringen, ohne ausreichende Zeit für eine gründliche Prüfung. Das ist undemokratisch und verantwortungslos. Es ist an der Zeit, der Agroindustrielobby entgegenzutreten und die Gentechnik-Reform zu stoppen.
 
Wir lehnen daher die vorgelegte Gentechnik-Verordnung insgesamt ab. Wir wollen die Vielfalt des Saatguts bewahren. Es ist an der Zeit, das Saatgut denjenigen zurückzugeben, die am besten damit umgehen können: den kleinen landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Europa, die ohne Patente und Gentechnik arbeiten. Das ist die Landwirtschaft der Zukunft!
 
Zu diesem Thema kann ich den Dokumentarfilm „Seeds of Europe” von Lennart Kleinschmidt & Lotta Schweikert empfehlen. Der Film ist hier unten abrufbar oder auf YouTube unter diesem Link: https://www.youtube.com/watch?v=hj-oyEix1Q0