Gemeinsame Agrarpolitik: Die EU-Kommission streicht Umweltauflagen

Die EU-Kommission plant, wichtige Umweltauflagen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu streichen! Unter dem Vorwand der Verwaltungsvereinfachung sollen agrarökologische Grundsätze geschwächt werden, die seit über 20 Jahren bestehen. Insbesondere Bodenbearbeitung, Bodenbedeckung und Fruchtfolge sind von den abgeschwächten Auflagen betroffen – das ist völlig kontraproduktiv für unsere europäischen Klimaanpassungsziele und schadet unserer Natur und Umwelt. Konkret bedeuten die Maßnahmen, dass auf ca. 9 Millionen Hektar „Ökologischer Vorrangsflächen“, neuerdings Pestizide zum Einsatz kommen können.
 
Die Abschwächung der Bodenbedeckungsregeln ermöglicht Bodenerosion und führt zu einer schwächeren CO2-Speicherung im Boden. Zudem könnten abgeschwächte Vorschriften bei der Fruchtfolge zu mehr Monokulturen und erhöhtem Pestizideinsatz führen. Die Maßnahmen der Kommission stehen im Widerspruch zu dem jüngsten Bericht der europäischen Umweltbehörde, der zu mehr und sofortigem Handeln aufruft, um die Ernährungssicherheit und die Trinkwasserversorgung nicht zu gefährden.
 
Wer Maßnahmen zum Erhalt von Dauergrünland und Erosionsschutz abschwächt, spielt nicht nur mit der Zukunft klimaresilienter Landwirtschaft in Europa, sondern auch mit unser aller Zukunft. Wir brauchen die Landwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel und beim Schutz unserer Umwelt in Zusammenarbeit mit den Bauern! Abgeschwächten Umweltauflagen untergraben die Bemühungen der letzten Jahre!
Deshalb brauchen wir eine Änderung der GAP/Landwirtschaftspolitik, wo Gelder nicht mehr rein für die Fläche fließen, sondern Bauern für Umweltauflagen entsprechend entlohnt werden.