21 Okt Europäisches Parlament nimmt Bericht zur EU-Strategie zur Verringerung der Methanemissionen an
Straßburg, 21.10.2021. Das Europäische Parlament hat den Bericht für die EU-Strategie zur Verringerung der Methanemissionen angenommen. Manuela Ripa (ÖDP): „Wenn wir die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen, müssen wir die Methanemissionen in der EU sofort und deutlich reduzieren! Die industrielle Nutztierhaltung trägt zu großen Teilen zu den Methanausstößen bei – Ein Ende der Massentierhaltung würde nicht nur unsägliches Tierleid beenden, sondern auch den Klimawandel effektiv bekämpfen.“
Denn Methan ist nicht nur ein starker Luftschadstoff, sondern nach Kohlendioxid der zweitgrößte Verursacher des Klimawandels. Vergangenen Oktober präsentierte deshalb die EU-Kommission ihre europäische Methanstrategie. Das Problem: Der Strategie mangelt es an Ehrgeiz. „Der bisherige Fokus liegt vor allem auf einer besseren Überwachung der Emissionen und ist zu stark auf den Energiesektor konzentriert. Dabei brauchen wir einen kompletten Systemwandel in allen drei großen Methan-emittierenden Sektoren: Energie (19%), Abfall und der Landwirtschaft (53%)“, bringt Ripa die Schwachstelle auf den Punkt.
Für die Europaabgeordnete liegt der Schlüssel zur EU-Methanstrategie besonders im systemischen Wandel der Agrarindustrie, die mit 53% den größten Ausstoß hat. „Dass der Bericht, den Viehbestand – insbesondere die Wiederkäuer – als Hauptfaktor der landwirtschaftlichen Methanemissionen anerkennt, ist deshalb ein großer Erfolg“, freut sich Manuela Ripa. Auch verlangt der Bericht, dass importierte Agrar- und Lebensmittelprodukte dieselben Umweltstandards wie EU-Produkte erfüllen. Allgemein lautet die Empfehlung, die Agrarökologie mehr in den Mittelpunkt des Klimaschutzes zu stellen.
Ripas Fraktion Greens/EFA ist des Weiteren die Aufforderung an die Mitgliedstaaten gelungen, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Tieremissionen in ihre nationalen Agrarstrategien aufzunehmen. Gleichzeitig ist die EU-Kommission gefordert, diese Maßnahmen gründlich zu analysieren, um die politische Kohärenz zu gewährleisten.
Auch für den Verbraucherschutz tut der Bericht einiges. So empfiehlt er einen höheren Konsum pflanzenbasierter Lebensmittel und ruft sogleich die Kommission auf, den derzeitig übermäßigen Fleischkonsum anzugehen. „Dies kommt nicht nur der Gesundheit der EU-Bevölkerung zugute, sondern auch dem Klima- und Tierschutz“, so Ripa.
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