Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik wird weder den Bauern noch den Bürgern gerecht!

Brüssel, 23.11.21. Die EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) hat angesichts der heutigen Abstimmung des Parlamentes die Gemeinsame Europäischen Agrarpolitik (GAP) scharf kritisiert. Ripa hatte dagegen gestimmt, aufgrund der nicht ausreichenden Maßnahmen, um unsere Böden, die Artenvielfalt und das Klima zu schützen.

Die GAP betrifft eine der wichtigsten Entscheidungen der EU, weil sie die Agrarpolitik der einzelnen Mitgliedsländer in den nächsten sieben Jahren maßgeblich beeinflusst und rund 40 Prozent der EU-Ausgaben umfasst. Mit der Abstimmung werden die Rahmenbedingungen für die EU-Agrarsubventionen für die Jahre 2023 bis 2027 gesetzt.

Entgegen den Zielen des Europäischen Green Deal greift die Reform aus Sicht der ÖDP-Abgeordneten aber deutlich zu kurz: „Diese Entscheidung ist komplett rückwärtsgewandt. Die geplante Agrarpolitik schadet der Artenvielfalt, den Böden, den Landwirtinnen und Landwirten und den Tieren. Sie ist ein fatales Signal für alle, die sich gegen Klimawandel, Massentierhaltung, Artenschwund, Monokulturen und Pestizide einsetzen. Deshalb lehne ich, und lehnt auch meine Fraktion diese Reform ab“.

Stattdessen hatte sich die Abgeordnete gemeinsam mit ihrer Fraktion für eine nachhaltige Landwirtschaft eingesetzt. „Ambitioniertere Ziele und Maßnahmen sind genau das, was wir jetzt brauchen. Wir sind mitten in einer Arten- und Klimakrise. Diese GAP ist jedoch keine Lösung, sondern verschärft das Problem zusätzlich. Sie belastet die Böden durch mehr Pestizide und Düngemittel und drängt Kleinbauern zum Aufgeben zugunsten von Großkonzernen. Auch der Tierschutz steht nicht im Fokus der künftigen Agrarpolitik, sondern große industrielle Nutztierhaltungsbetriebe können weiter subventioniert werden. Es kommt jetzt auf die nationalen Strategiepläne der Mitgliedstaaten an, hier deutlich nachzubessern und mehr zu tun als nur das von der EU vorgegebene absolute Minimum“, so die Parlamentarierin Ripa.

Besorgnis erregt insbesondere, dass die GAP sich gegen den Willen von über einer Million Petenten richtet, die sich für die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ eingesetzt hatten. „Die derzeitige Fassung der Agrarreform richtet sich gegen den Schutz der Biodiversität. Auch die Errungenschaften der #Farm2Fork-Strategie werden nicht abgebildet“, fasst Ripa ihre Kritik zusammen.

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