15 Okt Der Weg für ein schadstofffreies Europa!
Der europäische Grüne Deal hat ein schadstofffreies Europa bereits angekündigt. Jetzt hat die Kommission ihre Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit vorgelegt: Chemikalien sind in unserem alltäglichen Leben weit verbreitet und spielen eine wichtige Rolle für Gesundheit, Wohlbefinden und unseren hohen Lebensstandard. Gleichzeitig können Chemikalien aber auch dazu beitragen, dass Umwelt und Gesundheit erheblichen Schaden nehmen.
Da sich die globale Produktion von Chemikalien bis 2030 verdoppeln soll und auch der Einsatz in Konsumgütern weiter steigen wird, ist die heute von der Kommission verabschiedete Chemikalienstrategie im Rahmen des Grünen Deals von zentraler Bedeutung. Sie ist der erste und richtige Schritt in eine schadstofffreie Zukunft und hat die Europäische Chemiewende eingeleitet: Produkte in unserem Alltag sollen nur noch solche Chemikalien enthalten, die unbedingt für das Allgemeinwohl notwendig sind.
Es ist bis heute erschreckend, wie häufig schädliche Chemikalien in alltäglichen Produkten, wie Waschmittel, Kosmetika, Lebensmittelverpackungen und sogar Spielzeug und Babyartikeln zu finden sind. Insbesondere Hormongifte, sog. endokrine Disruptoren, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und unfruchtbar zu machen. Wissenschaftliche Studien legen darüber hinaus nahe, dass Hormongifte bei Kindern Kreidezähne verursachen.
Schadstoffe, wie eben diese Hormongifte oder auch nicht abbaubare Chemikalien, wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFC), sollen ab dem kommenden Jahr schrittweise aus unserem Alltag verschwinden.
„Angesichts der verheerenden ökologischen und gesundheitlichen Schäden, die der Einsatz solcher Stoffe mit sich bringt, ist ein Verbot schon lange überfällig. Gleichzeitig darf auch nicht übersehen werden, dass entsprechend sichere und nachhaltige Ersatzstoffe gefunden werden müssen“, betont Manuela Ripa, die Europaabgeordnete der ÖDP.
„Die Kommission ist in der Verantwortung, dass insbesondere Ersatzstoffe auf der Basis von PFC richtig bewertet und problematische Stoffe frühzeitig erkannt werden. Eine Anfrage hierzu habe ich bereits an die Kommission gestellt.“
Die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit erkennt endlich die dringenden gesundheitlichen und ökologischen Bedrohungen im Einsatz von Chemikalien an und legt konkrete Maßnahmen vor, wie Chemikalien inhärent sicher und nachhaltig eingesetzt werden können. Mit den Verboten von Schadstoffen gehen zudem auch Innovations- und Investitionsmaßnahmen einher, um den Wandel in der Industrie zu begleiten und zu unterstützen.
„Es bleibt nur zu hoffen, dass der Europäische Rat und auch rückwärtsgewandte Abgeordnete des Parlamentes diesen Vorstoß nicht blockieren und so endlich eine schadstofffreie Zukunft der EU möglich machen“, hebt Manuela Ripa abschließend hervor.