
08 Apr. Breite Mehrheit für Tierschutz in Europa! Abstimmung zu meinem Bericht zum Wohlergehen von Hunden und Katzen.
Wir sind dem Tierschutz in Europa einen Riesenschritt nähergekommen! Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat heute mit 67 Ja- zu 9 Nein-Stimmen und 8 Enthaltungen meinen Bericht zum „Wohlergehen von Hunden und Katzen“ angenommen. Das ist eine überwältigende Mehrheit. Zum ersten Mal überhaupt hat das Europaparlament für einheitliche Schutzstandards für Hunde und Katzen gestimmt! Wir wollen den illegalen Welpen Handel bekämpfen und dafür sorgen, dass Hunde und Katzen unter guten Bedingungen gehalten werden. Als Berichterstatterin des Ausschusses hatte ich mich über die letzten Monate intensiv mit der Ausarbeitung des Textes beschäftigt und lange mit den anderen Fraktionen verhandelt.
Den Gesetzentwurf der EU-Kommission von 2023 haben wir mit unserem Text erheblich verbessert. Jetzt geht es darum, die Vorschläge im Agrarausschuss des Parlaments und danach im Plenum zu verteidigen!
Die Kernpunkte:
– Wir haben vereinbart, dass alle Hunde und Katzen in der EU identifiziert und registriert werden. Das Chippen von Hunden und Katzen ist maßgeblich, um den illegalen Handel zu bekämpfen, Tierheime und Kommunen zu entlasten und Fundtiere schneller wieder zu ihrem Besitzer zurückzubringen. Zunächst einmal sollen alle Hunde und Katzen gechippt werden, die in der EU auf den Markt gebracht werden. In einer zweiten Phase gilt die Vorschrift allgemein für Katzen und Hunde in Privathaushalten.
– Alle Züchter in der EU müssen sich künftig registrieren und sich an Tierwohlstandards halten. Für kleine Züchter gelten vereinfachte Regeln, etwa was ihre Zulassung betrifft. Wir setzen uns klar gegen Qualzucht ein. Es muss ein Ende haben, dass Tiere so gezüchtet werden, dass sie ihr Leben lang leiden!
– Auch Tierheime europaweit müssen sich an Tierwohlvorschriften halten, aber auch hier gibt es für kleine Tierheime Vereinfachungen. Vor allem aber plädieren wir in dem Bericht für mehr Unterstützung für Tierheime, gerade finanzieller Art, etwa beim Kastrieren von Streunen. Die öffentliche Hand und Verwaltungsbehörden müssen dafür sorgen, dass Tierheime ihrer wertvollen Arbeit nachgehen können.
– Der Verkauf von Katzen und Hunden in Zoohandlungen wird endgültig verboten. Bereits heute haben 12 EU-Länder entsprechende Vorschriften, weil solche Verkäufe oft nicht artgerecht ablaufen.
– Auch die Vorschriften für den Onlinehandel sollen verschärft werden. So sollen die Käufer mehr Möglichkeiten bekommen, die Herkunft ihres Tieres zu überprüfen und den bisherigen Halter zu identifizieren. Gerade um den illegalen Welpen Handel einzuschränken, ist dies eine sehr wichtige Maßnahme. Im Moment sind zum Beispiel 80% aller online verkauften Hunde unbekannter Herkunft! Darüber hinaus sollen Käufer besser über den richtigen Umgang mit dem Tier und die richtige Haltung informiert werden.
– Schließlich haben wir auch ein klares Signal gegen Wildtierhandel gesetzt. Seit langem gibt es in der EU Diskussionen darüber, nur noch solche Tiere als Haustiere zuzulassen, die auf einer speziellen Liste geeigneter Tierarten stehen. Wir rufen die EU-Kommission dazu auf, nach erfolgreicher Folgenabschätzung eine solche Liste zu erstellen, damit klar wird, welche Wildtiere in der EU als Haustiere gehalten werden dürfen.
Ich hoffe sehr, dass der federführende Agrarausschuss im Europaparlament diesen starken Bericht für mehr Tierschutz und Verbraucherschutz, Besserstellung der Kommunen und Tierheime und gegen illegalen Handel von Hunden und Katzen aufnimmt, und dass wir bald eine starke Parlamentsposition verabschieden.