Biodiversitätsverlust – Ein globales Problem, welches globale Lösungen verlangt

Brüssel, 06.10.2021. Das Europäische Parlament hat den Bericht zur „Rolle der Entwicklungspolitik bei der Reaktion auf den Verlust der biologischen Vielfalt in Entwicklungsländern“ angenommen.

Manuela Ripa, MdEP (ÖDP) kommentierte: „Ich begrüße diesen Bericht sehr, da der Erhalt biologischer Vielfalt sowie das Schaffen neuer Räume für Biodiversität absolute Kernanliegen unsere Entwicklungszusammenarbeit sein müssen und die Leitschnur unserer Welthandelspolitik.“

Angesichts der Dringlichkeit des Schutzes und der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt für die Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels, präsentiert das Europäische Parlament mit diesem Bericht einen ganzheitlichen Biodiversitätsstrategieplan. Die EU muss ihre Bemühungen auf internationale Ebene ausdehnen und den Schutz der biologischen Vielfalt in ihrer Entwicklungszusammenarbeit stärker berücksichtigen. Mit der Initiative NaturAfrica beispielsweise soll die Natur in Afrika geschützt und gleichzeitig die Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften gefördert werden. Der Bericht fordert eine Sicherung der Landrechte für diejenigen, deren Lebensunterhalt und Überleben von der Landwirtschaft abhängig ist. Denn Landraub gefährdet nicht nur die Lebensgrundlage der Völker, sondern nimmt ihnen auch die Möglichkeit auf den Verlust biologischer Vielfalt zu reagieren. Auch muss Kleinbauern und indigenen Völkern gewährt werden ihr eigenes Saatgut zu speichern, zu verwenden, auszutauschen und zu verkaufen. Dies ist aktuell durch die Verwendung gentechnisch verändertem und durch Patente geschütztem Saatgut in der Entwicklungshilfe nicht möglich. Des Weiteren hält der Bericht die Kommission an, ihre Freihandelsabkommen in Hinblick auf Biodiversität und einer nachhaltigen Entwicklung zu stärken. 

Auch auf die Ausfuhr von Pestiziden geht der Bericht ein und fordert, dass Entwicklungshilfen nicht für die Förderung von Gentechnologien verwendet werden dürfen. Manuela Ripa hierzu: „Es muss aufhören, dass in Entwicklungsländer gentechnisch modifizierte (GMO-)Lebensmittel und in der EU verbotene Pflanzenschutzmittel exportiert werden. Um auf den alarmierenden Verlust der biologischen Vielfalt zu reagieren, bedarf es einem ganzheitlichen, globalen Ansatz. Ohne eine intakte weltweite Biodiversität ist das Erreichen der Klimaziele schlicht nicht möglich. Der Bericht setzt ein wichtiges Zeichen in Richtung globaler Klimaschutz!“