Become a Beefatarian: EU-Werbekampagne geht gegen den Green Deal

Die Europäische Kommission stellt 3,6 Millionen Euro bereit, um die Kampagne „Become a Beefatarian“ (Werde ein Rindfleischesser) zu unterstützen. Ausdrückliches Ziel der Kampagne ist die Absatzförderung von insbesondere europäischem Rindfleisch.

Wir brauchen jetzt endlich eine Hinwendung zu einer nachhaltigen, bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft, wenn wir unseren Planeten nicht weiter zerstören, Tieren kein weiteres Leid zufügen und unsere Gesundheit nicht weiter gefährden wollen!

Manuela Ripa, Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), ist angesichts dieses Vorgehens der EU-Kommission empört: „Eine solche Kampagne ist absolut irreführend für Verbraucher*innen, Gift für unsere Klima-Ambitionen und von der EU unterstütze Tierquälerei. Um die Ziele des Green Deal, grade auch die Klimaziele, zu erreichen, muss der Fleischkonsum in der EU bis 2030 um 71 Prozent fallen. Eine solche Kampagne bewirkt genau das Gegenteil!“ Besonders die Farm to Fork Strategie, ein Schlüsselelement in dem Europäischen Grünen Deal, ist mit einer solchen Werbekampagne nicht zu vereinen: „Die Farm to Fork Strategie sagt ganz deutlich, dass unser Lebensmittelsystem einen neutralen oder positiven Einfluss auf unsere Umwelt haben soll – deshalb brauchen wir nicht mehr Fleischkonsum, sondern weniger.“

Zusammen mit anderen EU-Abgeordneten hat Manuela Ripa einen Brief an die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und den EU-Umweltkommissar Janusz Wojciechowski geschrieben, um sicherzustellen, dass EU-Gelder nicht für Kampagnen eingesetzt werden, die gegen die Ziele der Europäischen Union gehen.

Der vollständige Brief kann hier abgerufen werden.

Eine erhöhte Fleischproduktion steht neben den negativen Klimaeffekten im direkten Zusammenhang mit einer hohen Nitratbelastung des Trinkwassers, durch die Futtermittelproduktion ausgelaugte Böden, verursacht schwerwiegende Probleme mit antibiotikaresistenten Keimen aus der Massentierhaltung und verursacht zusätzliches Tierleid. „Wir brauchen jetzt endlich eine Hinwendung zu einer nachhaltigen, bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft, wenn wir unseren Planeten nicht weiter zerstören, Tieren kein weiteres Leid zufügen und unsere Gesundheit nicht weiter gefährden wollen“, unterstreicht Manuela Ripa abschließend.