10 Jan Atomkraft ist weder nachhaltig, noch klimaneutral
Die Europaabgeordnete Manuela Ripa hat angesichts der geplanten EU-weiten Einstufung der Atomkraft als „nachhaltige“ Energiequelle das Vorhaben noch einmal scharf kritisiert. „Wie ich bereits klargestellt habe, ist Atomkraft nicht ansatzweise nachhaltig. Was aber viel mehr aktuell übersehen wird: Atomstrom ist keinesfalls klimaneutral“, macht die Abgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) deutlich und betont: „Durch den Einfluss der Atomlobby wird das Narrativ des CO2-freien Atomstroms noch immer verbreitet, das ist schlichtweg falsch!“
Vielmehr ist es erforderlich, den gesamten Prozess der Energiegewinnung aus atomarem Material zu betrachten. Bereits beim Abbau von Uran werden Treibhausgase freigesetzt, ebenso bei der energieintensiven Anreicherung des Urans. Die EU-Abgeordnete Ripa hierzu: „Es ist schlichtweg Augenwischerei, Atomkraftwerke nur nach ihren Emissionen während des Betriebs zu klassifizieren, das greift eindeutig zu kurz, bereits beim Abbau von Uran werden Mensch und Natur erheblichen Belastungen ausgesetzt.“ Durch den Abbau entstehen neben Treibhausgasen auch hohe Flächenschäden in den betroffenen Gebieten. Und bei der Endlagerproblematik kommt hinzu, dass bis heute die Menschheit keine klare und belastbare Aussage über die Folgen treffen kann und kein Land es bisher geschafft hat, ein sicheres Endlager für hochradioaktive Abfälle wie Brennstäbe einzurichten. „Es wäre fatal neben der Klimakrise sich ein neues Problem an das Bein zu binden, nämlich eine Verstrahlung durch hochradioaktiven Abfall. Lasst uns die Klimakrise sauber angehen!“, gibt Manuela Ripa zu bedenken.
„Die Umweltschäden, die alleine durch den Abbau des Urans entstehen, sind enorm, weitere Schäden, z. B. durch die Endlagerung, können wir heute noch gar nicht seriös abschätzen, eine deutliche Warnung, warum Atomstrom nichts mit Umweltschutz zu tun hat“, betont die ÖDP-Politikerin Ripa. Sie warnt davor, durch die geplante Taxonomie der EU dem Neubau von Atomkraftwerken „Tür und Tor zu öffnen“. Stattdessen plädiert sie für einen möglichst kurzen Einsatz als Brückentechnologie: „Im Energiemix hin zur Klimaneutralität können bestehende Atommeiler weiter betrieben werden – möglichst kurz und durch klare Regelungen zeitlich begrenzt. Wir brauchen keine Renaissance der Atomenergie, es dürfen nur keine neuen Kernkraftwerke gebaut werden, das darf die Taxonomie der EU nicht begünstigen, sonst hat diese Klimaschutz nichts zu tun.“