17 Dez. Neuauflage der CO2-Flottengrenzwerte: Verwendung von CO2-reduziertem europäischem Stahl
Pressemitteilung
Neuauflage der CO2-Flottengrenzwerte: Verwendung von CO2-reduziertem europäischem Stahl
Die Europäische Kommission hat ihre Neuauflage der CO2-Flottengrenzwerte bis 2035 vorgelegt. Auch wenn weiterhin erheblicher Klärungsbedarf bei der Ausgestaltung der künftigen Vorgaben bestehe, bedeute der Vorschlag für die europäische Stahlindustrie eine positive Entwicklung, meint Manuela Ripa (ÖDP/EVP), saarländische Abgeordnete im Europäischen Parlament: „Die Autobranche, ein wichtiger Abnehmer der Stahlindustrie, erhält einen konkreten Anreiz, CO2-reduzierten europäischen Stahl einzusetzen.“
Laut EU-Kommission müssen die Automobilhersteller ab 2035 das Ziel einer Verringerung der Auspuffemissionen um 90 Prozent einhalten, während die verbleibenden zehn Prozent Emissionen durch die Verwendung von CO2-armem Stahl Made in Europe oder durch E-Kraftstoffe und Biokraftstoffe kompensiert werden müssen.
Das ist auch für die Stahlerstellung im Saarland endlich eine gute Nachricht. Erstmals soll der in Fahrzeugen eingesetzte Stahl bei der Berechnung der CO2-Emissionen angerechnet werden. Damit wird anerkannt, dass die Emissionsbilanz von Automobilen nicht allein im Fahrbetrieb entsteht, sondern bereits in der industriellen Wertschöpfungskette beginnt. Insbesondere der Einsatz von CO2-arm produziertem europäischem Stahl kann künftig zu einer rechnerischen Reduzierung der Fahrzeugemissionen beitragen.
„Dies setzt ein wichtiges Signal für die industrielle Transformation in Europa. Investitionen in klimafreundliche Stahlproduktion erhalten damit eine stärkere Marktrelevanz und können sich unmittelbar auf die Regulierung im Automobilsektor auswirken. Zugleich wird ein Anreiz geschaffen, Wertschöpfungsketten innerhalb Europas zu stärken und CO₂-intensive Importe zu vermeiden. Entscheidend wird nun sein, wie konkret und verbindlich die Anrechnung des eingesetzten Stahls im weiteren Gesetzgebungsverfahren ausgestaltet wird. Nur wenn klare und transparente Kriterien gelten, kann die Regelung tatsächlich zu einer Reduzierung der Emissionen und zu fairen Wettbewerbsbedingungen für die europäische Industrie beitragen. Die Zukunft des grünen Stahls könnte damit endlich einen Schritt weiter kommen“, so die Europaabgeordnete Ripa, die sich für die Einbeziehung des CO2-arm produzierten europäischen Stahls in die Autoherstellung im Europäischen Parlament stark gemacht hatte.