13 Sep Kein Abholzen des Saarbrücker Stadtwalds!
MdEP Manuela Ripa (ÖDP) zur geplanten Abholzung des Saarbrücker Stadtwalds
Ripa: „In Zeiten der Klimakrise absolut unverantwortlich!“
(Saarbrücken/13.09.2024) In Saarbrücken sollen in den kommenden Wochen über vier Hektar des St. Johanner Stadtwalds – von den Saarbrückerinnen und Saarbrückern liebevoll „Hanni“ genannt – für einen Erweiterungsbau der Universität des Saarlandes gerodet werden. Manuela Ripa, als Saarbrückerin Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), ist fassungslos angesichts dieses monströsen Vorhabens. Sie solidarisiert sich mit dem Widerstand der Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, die sich in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben. Dazu die ÖDP-Politikerin: „Ich habe selbst an der Universität des Saarlandes studiert und weiß um den Wert, dass man hier „im Grünen“, umgeben von Bäumen studieren kann. Andere Universitätsstädte beneiden uns um diese wunderschöne und naturnahe Lage. Und nun will man das mutwillig für einen Neubau opfern. Dabei gibt es genug leerstehende Gebäude oder Brachflächen selbst in der Saarbrücker Innenstadt, in denen zusätzliche Forschungseinrichtungen untergebracht werden könnten.“
Die Europaabgeordnete verweist auf das kürzlich von der saarländischen Landesregierung vorgelegte Klimaschutzkonzept. So wird das ursprüngliche Ziel einer Verringerung des CO-Ausstoßes von 55 Prozent bis 2030 nun auf 65 Prozent erhöht. Das soll insbesondere über eine stärkere Förderung der nachhaltigen Mobilität erfolgen. Dass man nun eine wertvolle Waldfläche opfere, passe aber nicht zu dem angeblich angestrebten Politikwechsel in Sachen Klimaschutz. Dazu Manuela Ripa: „4,5 Hektar wertvoller Buchenwald sollen ohne Not zerstört werden. Und das, obwohl der ‚Hanni‘ in den zunehmenden Hitzesommern eine wichtige Funktion als kühlende Fläche hat. In Zeiten der Klimakrise ist dieses Vorgehen absolut unverantwortlich. Außerdem bietet der Wald vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, bildet eine Barriere gegen Bodenerosion und hilft bei der Regulierung des Trinkwassers.“
Die ÖDP-Politikerin betont, dass dieses Vorgehen umso skandalöser sei, da es derzeit nicht einmal konkrete Planungen für die Nutzung der zusätzlichen Gebäude gebe, sondern man diese sozusagen „auf Vorrat“ errichten wolle. Deshalb unterstützt die Europaabgeordnete die geplante Klage der Bürgerinitiative mit dem BUND, um die Rodung noch zu verhindern.
Manuela Ripa bedauert, dass dies nicht das einzige Vorhaben im Saarland sei, das massive Verschlechterungen für die Umwelt bedeute. So wurde kürzlich Baurecht für das Linslerfeld bei Überherrn geschaffen. Dort plant der chinesische Konzern SVolt den Bau einer Batteriefabrik. Die ÖDP-Politikerin erklärt, dass sie nicht gegen den Bau der Fabrik an sich sei, betont aber, dass es dafür besser geeignete Flächen gebe – etwa Industriebrachen – anstatt ein solches Vorhaben in einem Vorranggebiet für Trinkwasserschutz und direkt neben einem Naturschutzgebiet zu realisieren.