Bodenschutzgesetz: Mein Redebeitrag im Umweltausschuss

Böden sind überlebensnotwendig! Deshalb müssen wir aufhören sie sprichwörtlich achtlos mit den Füßen zu treten.

Denn:

• 95% der Nahrungsmittelproduktion ist von Böden abhängig.

• 60% der Artenvielfalt versteckt sich in unseren Böden.

• Böden filtrieren und reinigen Wasser bevor es in unser Grundwasser gelangt.

• Gesunde Böden verringern das Risiko von Überschwemmungen und Dürreperioden.

• Böden sind wichtige CO2 Speicher, um gegen die Klimakrise zu wirken.

Daher ist es wichtig, dass eine EU-Bodenschutzvorschrift eingeführt wird. Darüber verhandeln wir gerade im Europaparlament. Heute habe ich als verantwortliche Abgeordnete meiner Fraktion Greens/EFA wichtige Änderungsanträge für das Gesetz eingereicht.

Meine zentralen Vorschläge für gesunde Böden mit mehr Artenvielfalt sind:

• konkrete Ziele für den Bodenschutz – 100% gesunde Böden bis spätestens 2050 und 75% gesunde Böden bis 2035

• ein verbindliches Ziel der Netto-Null-Flächenneuversiegelung, mit Zwischenzielen bis 2050

• eine Verpflichtung, Industriebrachflächen vorrangig zu nutzen, anstatt Wiesen, Wald und Acker zu versiegeln

• Einführung eines Industriebrachflächen-Katasters

• Keine Industrieansiedlungen in Wasserschutz- und Naturschutzgebieten

• strenge Kompensations- und Milderungsmaßnahmen, wenn Bodenversiegelung nicht zu vermeiden ist

• bessere Schulung von zuständigen Behörden, um eine falsche Bodenbewirtschaftung zu vermeiden

• das Verursacherprinzip für die Sanierung von kontaminierten Flächen – damit die Öffentlichkeit nicht für industrielle Bodenverschmutzung aufkommen muss

• erweiterte Bodenanalysen, um nicht nur Schwermetallbelastung zu erfassen, sondern auch andere gefährlichen Chemikalien/Stoffe

• Nachhaltige Bodenbewirtschaftsmethoden

Bei Bebauungsplänen muss es eine konsequente Bürger*innenbeteiligung geben. Lasst uns gemeinsam in Europa für einen besseren Bodenschutz kämpfen, damit aus der Bodenüberwachungsrichtlinie ein echtes Bodenschutzgesetz wird!

Seht hier meine Rede dazu im Umweltauschuss des Europäischen Parlaments.