Der Élysée-Vertrag wird 60 Jahre und es wird Zeit, dass Deutschland und Frankreich in den entscheidenden Politikbereichen unserer Zeit wieder enger zusammenarbeiten. Dazu zählt insbesondere die Energie- und Klimapolitik!

Die deutsch-französische Partnerschaft war und ist zweifelhaft der Motor der europäischen Einigung, sie bleibt es auch in Zukunft. 

Aus dem Freundschaftsvertrag vor 60 Jahren erwuchs eine immer engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in allen Politikfeldern, die durch den Vertrag von Aachen 2019 noch weiter vertieft wurde, vor allem in den deutsch-französischen Grenzregionen wie dem Saarland.

Heute sollte sich die deutsch-französische Partnerschaft der nächsten großen Aufgabe für uns Europäer und für die gesamte Menschheit widmen, der Klimaneutralität. Paris und Berlin sollten deshalb auf die Kooperation zwischen deutschen und französischen Unternehmen beim naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien setzen. Davon würden insbesondere Grenzregionen- wie das Saarland- profitieren. Ein Beispiel hierfür ist die Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung „Grande Région Hydrogen“, bei der mehrere deutsche, französische und luxemburgische Unternehmen zusammenarbeiten, um eine grüne Wasserstoffwirtschaft in der Region Saarland-Lothringen-Luxemburg aufzubauen.

Wenn wir bis spätestens 2050 der erste klimaneutrale Kontinent sein wollen, dann führt kein Weg an einer engeren Abstimmung vorbei. Es ist gut zu sehen, dass die Technologien für Klimaneutralität im Mittelpunkt der Gespräche zum 60-jährigen Jubiläum stehen. In der gestern verabschiedeten gemeinsamen Erklärung des deutsch-französischen Ministerrates in Paris bekräftigen die beiden Regierungen, ihre Investitionen in erneuerbare Energien zu verstärken und deren Ausbau zu beschleunigen, das Offshore-Windpotential in der Nordsee stärker zu nutzen und die europäischen Stromnetze besser auszubauen. 

All dies kann aber nur der Anfang sein für eine intensive Neuinterpretierung des Gedankens des Elysée-Vertrags sein.